Studienfahrt in die Gedenkstätte Auschwitz 04|03 - 08|03|24

Unsere StudienfahrerInnen vor dem jüdischen Museum in Oświecim
Unsere StudienfahrerInnen vor dem jüdischen Museum in Oświecim

Tag 1 | Ankommen in Oświęcim

Der Tag startete um 5:45 Uhr, als es zum Flughafen ging. Nach der Landung in Katowice wurden wir mit einem Reisebus Richtung Oświęcim gebracht. Währenddessen wurden organisatorische Fragen geklärt (darunter die Belegung der Zimmer).

Nach der Ankunft im Hotel und einem ausgewogenen Mittagessen machten einige von uns sich auf und spazierten entlang des ehemaligen Stammlagers Auschwitz, um erste Eindrücke zu sammeln, welche sich in den folgenden Tagen vertiefen werden.

Danach fuhren wir mit dem Bus zur Innenstadt von Oświęcim, wo wir ein jüdisches Museum inkl. Synagoge besuchten. Danach wurden wir in Gruppen und mit Hilfe eines digitalen Guides, bei dem wir Fragen rund um Oświęcim beantworten mussten, quer durch die Innenstadt geführt.

Um 17:30 Uhr fuhren wir zurück und nach dem Abendessen gab es die erste offizielle Besprechung. Diese beinhaltete die Reflexion des ersten Tages als auch das weitere vorgehen.

Der heutige Tag war sehr umfassend, reich  an Eindrücken und nervenaufreibend aufgrund der Ankunft und des darauffolgenden interessanten als auch lehrreichen Programmes.

 

Kira, 14 Jahre | Klasse 9.6

Nach unserer Ankunft im Hotel gegen Mittag sind wir noch kurz zum Stammlager Auschwitz gegangen. Dort habe ich das erste Mal das Lager so richtig wahrgenommen und das ist besonders intensiv hängen geblieben.

Auf den ersten Blick sahen einige Gebäude eher aus wie ein übergroßer Bauernhof. Erst als die typischen Zäune und die länglichen, in Reih und Glied aufgestellten Baracken aufgefallen sind, habe ich auch komplett begriffen, wo ich gerade bin. Das war extrem bedrückend, besonders die räumliche Anordnung der Gebäude, welche man erst jetzt so richtig wahrnehmen konnte. Das beste Beispiel dafür ist die Villa von Höß, welcher nur durch einen dieser Zäune vom Stammlager entfernt ist. Ich wusste zwar von Karten und Beschreibungen, wie nah das Haus am Lager lag, aber das selber noch mal zu sehen, war etwas vollkommen anderes. 

Danach sind wir wieder zurück in das Hotel gegangen und haben uns nach einer kurzen Pause auf den Weg nach Oświęcim gemacht und sind in das jüdische Museum inklusive Synagoge gegangen und haben die Stadt selber erkundet.

 

Lina, 16 Jahre | EF1

Wir sind heute um 12 Uhr im Hotel angekommen und haben unsere zweite Begleitperson getroffen.

Daraufhin sind wir nach Oświęcim zu der Synagoge gefahren. Nach einer Führung haben wir dann haben wir mit einer App die Stadt erkundet und sind wieder zurückgefahren (mit dem besten Busfahrer der Welt: Richard).

 

Angelique, 16 Jahre | EF4

Der Tag heute war sehr anstrengend, aber auch sehr interessant. Nachdem wir 1 1/2 Stunden geflogen und anschließend eine Stunde mit dem Bus gefahren sind, kamen wir in Oświęcim in unserem Hotel an.

Anschließend habe ich mit ein paar anderen unserer Gruppe gemeinsam einen kleinen Spaziergang entlang des Stammlagers Auschwitz gemacht, wo wir unsere ersten Eindrücke sammeln konnten.

 

Dann sind wir nach einer guten Stärkung in die Innenstadt von Oświęcim gefahren. Dort haben wir zuerst an einem Rundgang in dem Jüdischen Museum teilgenommen, bei welchem wir auch einen Einblick in die Synagoge werfen durften.

Der Guide des Rundgangs hat uns anschließend interessante und teils neue Informationen über das Judentum und Synagogen erzählt. Beispielsweise, dass die Thora nur gelesen werden darf, wenn 10 (männliche) Juden anwesend sind. Zur Anschauung wie eine Thora aussieht hat der Guide uns Bilder von dieser und eine kleine Mini-Thora gezeigt. 

Zudem hat er uns das "Schofar" vorgestellt. Dies ist ein Instrument, welches die Juden in den Synagogen benutzt haben, ähnlich der Glocke im Christentum und ein Paar Freiwillige von uns durften es sogar ausprobieren.

Danach haben wir uns in kleine Gruppen aufgeteilt und eine Stadtrallye gemacht, bei welcher wir viele verschiedene Teile von Oświęcim sehen konnten.

 

Anschließend sind wir wieder zurück ins Hotel gefahren, wo wir von einem ausführlichen Abendessen empfangen wurden und haben abschließend noch ein paar organisatorische Dinge geklärt.

Abschließend kann ich sagen, dass ich das Fliegen und die vielen neuen Informationen und Einblicke erstmal sacken lassen muss. Ich bin aber schon gespannt auf die nächsten Tage. 

 

Emma, 16 Jahre | EF4

Da wir per Flugzeug nach Polen gelangten und irgendwie zum Flughafen mussten, war der Plan, bei einer Freundin zu Übernachten und morgens per Taxi zum Flughafen zu gelangen. Gesagt, getan: Wir standen um 4:45 Uhr auf, machten uns fertig und warteten auf das Taxi. Am Flughafen angekommen hieß es Gepäck aufgeben, durch den Securitycheck und am Gate auf das Flugzeug warten. 1 1/2 Stunden ging der Flug und per Bus ging es in die Stadt Oświęcim.

Im Hotel angekommen bezogen wir unsere Zimmer und hatten auch schon Mittagessen. Viel Zeit hatten wir nicht denn es ging nach dem Essen wieder in die Stadt, wo wir eine Führung durch die Synagoge bekamen. Anschließend gingen wir in kleinen Gruppen mit einer App die Stadt erkunden. Um 17:30 Uhr ging es wieder zurück in das Hotel und zum Abendessen. Später hatten wir noch ein kleines Treffen, in dem wir organisatorische Sachen noch einmal besprochen haben.

 

Merel, 17 Jahre | EF3

Die Stadt Oświęcim hat mich auf eine Art beeindruckt, weil ich es schwierig vorstellbar fand, dass Menschen einfach so dort leben und teilweise direkt neben der Gendenkstätte wohnen. Für diese ist dies Normalität und man kann auch schließlich nicht immer trauern und gedenken, sondern muss anfangen, die Stadt abgesehen von dem zu sehen, womit sie verbunden ist. 

Trotzdem gibt es klare Anzeichen für das, was geschehen ist - und das ist auch gut so. 

 

Sarah, 19 Jahre | Q2

Nachdem wir einen super Flug und eine kurze Busfahrt hinter uns hatten, kamen wir in unserem Hotel an. Saubere Zimmer, schöne Einrichtung, nette Menschen.

Zunächst haben wir dann ein kleines aber feines Museum mit Synagoge besichtigt.

Zuletzt durften wir dann das Städtchen Oświęcim bei einer Schnitzeljagd erkunden, haben Euro in Zloty umgetauscht und uns die Läden angesehen.

Abgeschlossen haben wir den Tag mit einem Einkauf im Supermarkt Biedronka und haben uns dann schlafen gelegt.

 

Lana, 19 Jahre | Q2

Eindrücke aus Oświęcim

Angekommen in Polen und schon mit der Anreise am Hotel wird man mit dem Grauen von damals konfrontiert. Doch "damals" fühlt sich diesmal gar nicht so an wie damals, sondern eher wie heute.

Die Stadt Oświęcim ist friedlich; so, dass man nicht erahnen kann, welche Unmenschlichkeit nur einige Meter weiter passiert ist. 

 

Sara, 18 Jahre | Q2

Wir erkundeten nach einer angenehmen Anreise die Stadt Oświęcim. Das Gebiet, in welchem wir uns befinden, trägt weit aus mehr Geschichte in sich, als die Zeit während des Konzentrationslagers; denn das jüdisch-christlich geprägte Zusammenleben zieht sich durch viele Schichten der Stadt und Architektur.

Wir besuchten also das jüdische Museum, lernten dort die jüdische Prägung der Stadt kennen und besuchten die angrenzende Synagoge. Von dort aus nahmen wir in Kleingruppen an einer interaktiven Stadtführung teil, die uns mehr Seiten der Altstadt zeigte. 

 

Aydin, 17 Jahre | EF1

Es war ein überwältigender Anblick, das erste mal am ehemaligen KL Auschwitz vorbeizufahren. Überwältigend, wenn ich daran denke, dass ich in den nächsten Tagen das Lager auch von innen sehen werde.

Doch heute haben wir uns erst mal die Stadt angeschaut und ihre Historie in einem Museum mit Synagoge begriffen.

Der Fakt, dass vor den Nazis in der Stadt 50% Christen und 50% Juden und Jüdinnen lebten,  nach den Nazis 0-1 und aktuell einige wenige Juden und Jüdinnen macht mich unglaublich wütend.

 

Schüler:in, 18 Jahre | Q2

Heute ist mein erster Tag in Oświęcim gewesen. Mein Tag begann damit, dass ich um vier Uhr morgens aufstehen musste - und daraufhin machte ich mich bereit für die Reise.

Ich bekam direkt einen ersten Eindruck von Polen, sobald wir gelandet waren. Das Erste, was ich sah, waren zwei Militärflugzeuge - ich fand das sehr merkwürdig, aber auch sehr interessant. Nach unserer Ankunft fuhren mit dem Bus zu unserem Hotel Imperial. Das Hotel ist sehr schön und direkt in der Nähe von den beiden ehemaligen Konzentrationslagern, Auschwitz I und Birkenau.

Dank Herrn Skupnik und Frau Freund konnten wir einen kurzen Spaziergang um das Stammlager Auschwitz I machen. Sobald ich das Stammlager sah, fühlte ich mich komisch. Ich musste ständig darüber nachdenken, wie vor vielen Jahren hier tausende Menschen grausam umgebracht wurden. Heutzutage können Menschen einfach frei umherlaufen, ohne Angst zu haben, dass etwas Schlimmes passiert, zu Lagerzeiten undenkbar.

Nach dem Spaziergang haben wir kurz zu Mittag gegessen und anschließend ging es los mit unseren Aktivitäten. Wir besuchten als aller erstes ein jüdisches Museum und eine Synagoge in Oświęcim. In dem Museum haben wir vieles gelernt, aber das, was am meisten bei mir hängen blieb war, dass Juden, die das Stammlager überlebten, nicht mehr ein Ort hatten, wo sie zurückkehren konnten. Sie haben alles verloren: Haus, Familie, Eigentum, körperliche oder geistige Gesundheit. Sie oft nicht mehr ein Sinn in ihrem Leben. Sie waren verzweifelt. Viele von ihnen sind auch ausgewandert, weil sie nicht an so einem schrecklichen Ort leben konnten.

Als ich dies erfahren habe, war ich sehr traurig. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie schrecklich das seien musste. Ich war entsetzt.

Im Anschluss hatten wir eine kurze Stadtrallye, um mehr über Oświęcim zu erfahren. Wir hatten eine App, um das Spiel zu spielen: Sie war wie ein Quiz aufgebaut und wir hatten viele Fragen, die wir beantworten mussten. Wir hatten auch dazu ein Kompass in der App, der uns zu den Antworten führte. Leider hat das aber nicht so toll mit der App funktioniert, aber trotzdem hatten wir alle viel Spaß und kamen zurecht.

Zum Schluss kamen wir zurück zu unserem Hotel und hatten direkt daraufhin Abendessen. 

 

Lara, 17 Jahre | EF2

Unsere Anreise nach Polen mit dem Flieger gestaltete sich ziemlich einfach.

Nachdem wir angekommen waren und zu Mittag gegessen hatten, begann unser erster Programmpunkt, nämlich eine Führung durch das jüdische Museum in Oświęcim. 

Dies hatte einige interessante Punkte beinhaltet - am spannendsten fand ich jedoch die nachgebildete Synagoge und die Fakten, die wir über diese gelernt haben.

Anschließend starteten wir in kleinen Gruppen eine Erkundungstour durch Oświęcim.

Angeleitet wurden wir von einer Rallye, die wir durch eine App verfolgen konnten.

Es folgte noch eine freie Zeit der Erkundung, in welcher sich viele von uns mithilfe der polnisch sprechenden Mitschüler (mir) ein Eis gegönnt haben.

Abends gelang unser Abendabschluss mit Reflektion und Aussicht auf den kommenden Tag nur mit "leichtem" Überzug.

 

Gabriel, 17 Jahre | Q1

Der Tag heute hat bei mir um 4 Uhr begonnen. Um 06:30 Uhr haben wir uns alle am Dortmunder Flughafen getroffen und hatten einen sehr gelungenen Flug. Pünktlich kamen wir in Katowice an und wurden von einem sehr netten Busfahrer (Richard, der beste Busfahrer der Welt) abgeholt.

Angekommen im Hotel "Imperiale" wurden wir mit einem sehr leckeren Mittagessen empfangen (welches an die jeweiligen Tische serviert wurde). Am Nachmittag sind wir in die Stadt Oświęcim gefahren, haben uns ein jüdisches Museum angeguckt und wurden von Micheal herumgeführt. Das fand ich besonders schön, weil man in der Kapelle der viel persönlichere Geschichten lesen konnte, als die man sie im Internet sieht. Danach haben wir mit einer Rallye in einer App, trotz Anfangsschwierigkeiten, die Stadt erkundet. Den Abend haben wir mit einem schönen Essen und einem guten Gespräch ausklingen lassen und mit einer Tagesbesprechung geschlossen. 

 

Emilia, 16 Jahre | EF4

Heute sind wir Oświęcim angekommen und haben uns als allererstes ein jüdisches Museum angeschaut. In dem Museum war auch eine Synagoge. Danach hatten wir ebenfalls eine Rallye gemacht, damit wir die Stadt besser kennenlernen.

Am meisten hat mir der Besuch der Synagoge gefallen, da ich selbst noch nie in einer war und mich noch nie so wirklich mit der jüdischen Religion beschäftigt hatte. Das liegt unter anderem daran, dass ich einfach katholisch aufgewachsen bin und meine Schwester Theologie studiert, wodurch ich nun mal immer mehr fokussiert auf den Christentum war. Deswegen fand ich es sehr schön, etwas mehr über den Judentum zu lernen.

 

Charlotte, 16 Jahre | EF

Wir trafen uns morgens um 6:30 Uhr am Dortmunder Flughafen und machten uns um 8:30 Uhr mit dem Flieger auf den Weg nach Polen. Der Flug ist komplett ohne Probleme verlaufen. Nach der Landung sind wir zunächst mit dem Bus zu unserem Hotel gefahren und haben kurz darauf eine Runde um das Außengelände von Auschwitz-Birkenau gemacht.

Kurz darauf haben wir ein Museum besucht, in welchem wir mehr über das Judentum und die Geschichte der Juden in Auschwitz erfuhren.

Anschließend nahmen wir an einer Art "Schnitzeljagd" teil, bei der wir die Alpha-Version einer App testen durften. Durch diese App haben wir mehr über Oświęcim  erfahren.

 

Dustin, 20 Jahre | Q2

Am frühen Morgen bin ich mit der Studienreisegruppe von Dortmund nach Katowitz (Polen) geflogen. Von dort aus fuhren wir mit dem Bus nach Oświęcim, einem kleinen Ort in Polen, der auf den ersten Blick völlig unscheinbar wirkt. Doch direkt vor unserem Hotel ereignete sich vor ca. 80 Jahren ein Teil des größten Verbrechens in der Geschichte der Menschheit, die Shoah und weitere Morde an verschiedenen Bevölkerungsgruppen durch die Nationalsozialisten. Wir fuhren nach Auschwitz. Am ersten Tag war es ruhig. Wir machten einen kleinen Spaziergang um das ehemalige Konzentrationslager und aßen zu Mittag. Danach sind wir in die Altstadt von Oświęcim gefahren. Dort besuchten wir das beschauliche jüdische Museum und die angeschlossene Synagoge und erfuhren viel über das jüdische Leben in Oświęcim, bevor die Nationalsozialisten es buchstäblich auslöschten. Die Stadtführung per App war eine wunderbare Gelegenheit, den Ort zu erkunden und ein Eis zu essen.

 

Elias, 17 Jahre | Q1

Unser erster Tag bestand unter anderem aus einem Besuch im jüdischen Museum in Oświęcim und einer interaktiven Stadtführung, wovon uns beides durch die Geschichte und die jüdischen Spuren der Stadt geleitet hat. Mir hat, neben der Geschichte der Stadt, außerdem die Architektur sehr gefallen. 

 

Cheyenne, 19 Jahre | Q2

Am ersten Tag hatten wir die Möglichkeit, die Stadt Oświęcim durch ein Stadt-Quiz kennenzulernen. Ich persönlich finde es sehr gut, dass wir uns einen Überblick über die Stadt machen durften, bevor wir die Gedenkstätte Auschwitz besuchten. Außerdem haben wir durch das jüdische Museum erfahren, das von den ursprünglich 8000 jüdischen Einwohnern kein einzige*r mehr in Oświęcim lebt, was ich sehr interessant fand.

 

Hannah, 18 Jahre | Q2

Tag 2 | An der "Judenrampe", "Labyrinthe" von Marian Kołodziej und Stammlager (Auschwitz I)

An der "Judenrampe"
An der "Judenrampe"

An der "Judenrampe" angekommen, wo damals die Häftlinge mit Angst und Unwissen standen und der Zufall über sie entschied.

Jetzt stehen wir an der selben Stelle mit dem genauen Wissen, was geschah. Wir wissen, dass der Zufall nur aus sofortigem Tod und quälendem Tod bestand.

Es ist was anderes auf den Wagon zu schauen, mit dem die Menschen tagelang ohne Wasser und Essen unterwegs waren. Ganz anders wenn du weißt, dass dein Uropa diese Wagons genau kannte. - Er arbeitete bei der Reichsbahn.

 

Schüler:in, 18 Jahre | Q2

Nach dem Frühstück sind wir mit dem Bus als erstes zur sog. "Alten Judenrampe" gefahren. Dort kamen bis 1944 die Transporte nach Auschwitz an. 

Danach sind wir zu einem Franziskanerkloster weitergefahren, wo wir durch die Ausstellung von Marian Kołodziej geführt wurden. Mit seinen Bildern hat er seine Erlebnisse aus Auschwitz verarbeitet. Mich persönlich hat diese Ausstellung sehr mitgenommen. Die Bilder haben den Alltag im Lager sehr authentisch vermittelt und ich war vollkommen fertig, als wir aus der Ausstellung kamen. 

Später sind wir zum Stammlager gefahren. Dort sind wir in die wichtigsten Barracken, wie z.B. 10 und 11 und gegen Ende der Führung auch in die Krematorien gegangen. Gerade letzteres, sowie die bekannten Berge von Schuhen, Brillen, Geschirr, Koffern und anderen Sachen war erschreckend. Allerdings konnte man keine wirkliche Nähe dazu aufbauen und alles realisieren. Das war bei der am Vormittag besuchten Ausstellung anders. Die Bilder sind mir viel nähergetreten, als der Besuch im Krematorium. 

Der Nachmittag in Auschwitz I war sehr anstrengend und irgendwann habe ich alles nur noch so halb wahrgenommen. Besonders ist mir aber die Ausstellung in der letzten Baracke, welche wir in Auschwitz I besichtigt haben in Erinnerung geblieben. Dort war eine Bilderausstellung zum jüdischen Leben vor dem 2. Weltkrieg und eine Art "Galerie" von gezeichneten Bildern jüdischer Kinder, welche sehr bewegend waren.

 

Lina, 16 Jahre, EF1

Heute sind wir nach dem Frühstück zu den alten Gleisen gefahren, und danach zu einer Kunstausstellung unter einer Kirche, die von einem Priester geführt wurde.

Die Tour war sehr interessant, jedoch auch so mitnehmend, dass man sich danach erstmal beruhigen musste.

Danach sind wieder zum Hotel gefahren, um eine kurze Pause zu machen, bevor wir dann zu einer 4-stündigen Tür nach Auschwitz I; dem Stammlager aufgebrochen sind.

Die Tour war sehr berührend - vor allem die ausgestellten Haare und Schuhe.

 

Angelique, 16 Jahre | EF4

Am Mittag gingen wir in eine Kirche mit angrenzender Ausstellung mit Bildern des Künstlers und Auschwitz-Überlebenden Marian Kołodziej, durch die uns Pater Marek (ein Franziskanermönch) führte. Diese Bilder beinhalten Kolodziejs eigene, ganz persönliche Wahrnehmung der Zeit im Lager, die Menschen die ihn dort geprägt haben und seine Art damit umzugehen. Der danach anstehende Teil war emotional sehr anspruchsvoll. Wir nahmen an einer mehrere Stunden andauernden Führung Teil, die uns allerlei Aspekte wie beispielsweise die Strukturen der Verwaltung, die Bestrafungen der Häftlinge, die Zellen, Arten des Widerstandes und den Punkt der das Lager ausmacht: die Ermordung der Menschen näherbrachten. Wir lernten viele Aspekte des Alltags im Lager kennen.

 

Aydin, 17 Jahre | EF1

Der Tag begann um 8 Uhr mit dem Frühstück. Als erstes stand auf dem Tagesplan, die sogenannte "Judenrampe" zu besuchen, wo die ankommenden Deportierten in 'arbeitsfähig' und 'nicht arbeitsfähig' eingeteilt wurden. Direkt nebenan liegen die Ruinen der Gebäude, in denen sich die Lebensmittelverwaltung befand und die größtenteils von Frauen betrieben wurde.

Um 10 Uhr besuchten wir dann die Ausstellung eines Künstlers, der Auschwitz überlebte mit einer Führung. Der Künstler hieß Marian Kołodziej und zeichnete den Schrecken von Auschwitz. Das Besondere ist, dass er als junger Mann nach Auschwitz kam und diese Zeit schwer vergessen konnte, dies merkt man auch in seinen Werken. Er zeichnet hauptsächlich in Schwarz/Weiß. Da wir dann schon fast 12 Uhr hatten, ging es wieder zurück zum Hotel zum Mittagessen. Danach ging es ins Stammlager Auschwitz, in dem wir die Baracken, die Geschichte der Juden und das allgemeine Leben im Lager angeschaut haben.

Am Ende des Tages haben wir eine kurze Reflektionsrunde gemacht. 

 

Merel, 17 Jahre | EF3

Nach einer erstaunlich erholsamen Nacht haben wir nach dem Frühstück die "Judenrampe" besucht, wo noch originale Wagons der Deportationen standen. Danach haben wir eine Kunstausstellung unter einer Kirche besichtigt, wo Pater Marek uns durchgeführt hat. Die Art und Weise wie er das gemacht hat, hat mir sehr gefallen, da er sich nicht distanziert von dem Thema, sondern mit großer Überzeugung und Begeisterung über das Leben des Künstlers erzählte. Die Ausstellung war groß und verwinkelt aber jedes Bild war anders. Mein persönliches Highlight von der Ausstellung waren tatsächlich die gezeichneten Augen, welche überall verteilt waren und symbolisch dafür standen, dass man im Lageralltag immer beobachtet wurde. Was in dem Zusammenhang, dass der Künstler seine Ausstellung "die Hölle auf Erden" nannte und das Haus Gottes über dieser war, sehr zum Vorschein kam und dadurch sehr beeindruckend war. 

Nach dem Mittagessen sind wir auf einen 4 1/2-stündigen Rundgang in das Stammlager zusammen mit Theresa gegangen. Dadurch das wir eine "private" Gruppe waren, hatten wir viel mehr Zeit, uns alles genau anzugucken, wofür ich sehr dankbar war, weil wir dadurch eben alles viel besser realisieren konnten. Für mich am härtesten waren die Räume mit den Gegenständen der Häftlinge, weil mir das Ganze nochmal realistischer wurde. Wo ich aber sagen muss, dass es mich wirklich emotional getroffen hat, waren die Bilder und Kleidungsstücke der Kinder, weil die Vorstellung von Kindern in KZs so surreal ist. Bedrückt sind wir wieder zurück ins Hotel gelaufen und nach dem Abendessen haben wir unseren Tag wieder reflektiert. 

 

Emilia, 16 Jahre | EF4

Am zweiten Tag besuchten wir die Ausstellung von Marian Kołodziejs Kunst im Franziskanerkloster in Harmęże. Die Eindrücke waren vielfältig, aber vor allem fand ich es sehr erschreckend und beeindruckend, wieviel er durch seine Kunst ausdrücken konnte und wieviel Grausamkeit und Leid, aber in späteren Kunstwerken auch die wiederkehrende Hoffnung in den Bildern zu sehen war. Danach besuchten wir das Museum im Stammlager Auschwitz. Ich glaube, die Eindrücke kann man gar nicht richtig beschreiben. Sich versuchen vorzustellen, was dort passiert ist, kann man auch nicht, da es einfach ein zu großer Schrecken ist, zu dem man zu viel Distanz hat. Am meisten Eindrücke hinterlassen haben bei mir der Keller mit den Bunkerzellen im Block 11 und die in Originalgröße nachgestellten Bleistiftzeichnungen der Kinder im Lager aus der “Shoah”-Ausstellung in einem anderen Block. 

 

Cheyenne, 19 Jahre | Q2

Heute haben wir zuerst uns die "Judenrampe" angeschaut. Man konnte dort zwei originale Wagons sehen, in denen damals die Juden in die Lager transportiert worden sind. Außerdem konnte man dort bereits ein paar Teile von Baracken sehen.

Dann ging es weiter in ein Museum, welches sich unter einer Kirche befand. Dort haben wir eine Führung von einem Priester bekommen. Die Ausstellung zeigte die Kunstwerke eines damaligen Gefangenen. Ich fand die Ausstellung an sich sehr sehr besonders, da alles in diesen Räumen ein Teil zum gesamtem 'Bild' beigespielt hat. Es gab unzählige Details: Von Bildern auf dem Boden die zum Teil zerknittert waren oder durchgestrichen, Steine, die auf dem Boden lagen, die Namen der Opfer an den Wänden und diese unzähligen Augen und Gesichter.

Außerdem fand ich es auch sehr interessant wie der Künstler Auschwitz und Glauben verbunden hat. Man könnte denken dass man in dieser Situation jeden Funken von Hoffnung und den Glauben ans Gute verliert, und aufhört an etwas wie Gott zu glauben. Aber das war dort nicht der Fall. Auch als ich die Ausstellung verlassen habe, war es ein sehr komisches Gefühl, diese Kirche zu sehen, nachdem man quasi 'die Hölle' unter der Kirche gesehen hat. Die Ausstellung hat es ermöglicht, einen persönlicheren Einblick in die Psyche eines Gefangenem zu bekommen. Es war vor allem so berührend, da er nach seinem Aufenthalt 50 Jahre nicht darüber geredet hat. Nach 50 Jahren hatte er also immer noch so intensiv und detailreich diese Bilder im Kopf. Er konnte nie Auschwitz verlassen.

 

Am Nachmittag ging es dann in die Gedenkstätte des Stammlagers von Auschwitz. Dort haben wir die Führung von einer unserer Begleitpersonen bekommen, welche selber Polin ist und einem einen ganz neuen Einblick schaffen konnte. Wir haben uns all die verschiedenen Museen angeschaut. Wie die Gefangenen 'gelebt' haben, deren Tagesablauf, die perfiden Methoden, wie die SS-Leute die Gefangenen gefoltert haben und sie zur Arbeit gezwungen wurden oder auch die Leute, die im Lager Widerstand geleistet haben. Es war ein sehr bedrückendes Gefühl nur diese Baracken anzuschauen, wenn man weiß, wie sie entstanden sind.

Wir haben uns ebenfalls die Krematorien und die Gaskammern angeschaut, sowie ein jüdisches Museum. Was ich am eindrucksvollsten fand, war erstmal diese riesigen Mengen an Haaren, die damals den Gefangenen abrasiert wurden, oder auch die ganze Kleidung und das Geschirr der Inhaftierten. Das zeigt einfach, wie ahnungslos die meisten Menschen dort ankamen und wirklich dachten das es nach Auschwitz noch ein Leben gibt. Außerdem fand ich es auch sehr berührend, die Kinderkleidung zu sehen. Es ich für mich unvorstellbar, Kindern so etwas anzutun.

Was ich auch als sehr intensiv empfunden habe, war das der Teil der Ausstellung, der ausdrücklich den jüdischen Opfern gewidmet war. Man konnte erst die Leben der jüdischen Familie vor der Katastrophe sehen und dann in der zweiten Etage die Propaganda und die das Leid welches die Juden schlussendlich fühlen mussten. Unter anderem konnte man dort auch Kinderzeichnunungen aus dieser Zeit sehen. Das hat mich besonders berührt. Man konnte vor allem da spüren, dass die Leute, die dort ermordet worden sind, genauso Mensch waren wie wir. Mit Gefühlen, Familie und allem, was dazu gehört. Das hört sich zwar doof an aber wenn man sich nur diese extremen Zahlen anschaut, kann man dies schnell vergessen. Aber dieses menschliche konnte ich vor allem bei den Zeichnungen als auch bei den Videos verspüren. Insgesamt kann man diesen Besuch nicht ganz einordnen. Man hat so viele Gedanken und Gefühle aber gleichzeitig auch nichts. Ich denke es wird mich für eine Weile beschäftigen.

 

Charlotte, 16 Jahre | EF

Im Stammlager (Auschwitz I)

Angefangen mit der Ausstellung von dem wundervollen Marian Kołodziej fing der Tag schon sehr anspruchsvoll an - sowohl körperlich als auch psychisch. Häufig sprechen Bilder mehr als tausend Worte, so auch bei jedem einzelnen seiner Kunswerke.

Anschließend haben wir die sogenannte "Judenrampe" besucht und die zwei Transportanhänger angesehen. Zu wissen, dass genau darin einst wehrlose und unschuldige Menschen standen, saßen, schrien und starben, war extrem bedrückend.

Nach dem Mittagessen haben wir dann eine Rundführung durch das Stammlager Auschwitz gemacht. Obwohl es extrem spannend war und ich jede Information aufgesaugt habe wie ein Schwamm, war es erschütternd. Nicht nur die Bilder, Videos oder Zitate. Sondern am allermeisten die Momente, in welchen ich stumm vor den Stacheldrahtzäunen, den Baracken oder Gaskammern gestanden habe und es mir nicht nur vorstellte, sondern die Einsamkeit, den Hunger, die Angst, den Schmerz und die Schreie sah und hörte.

Für eine kurze Zeit war ich da.

 

Lana, 19 Jahre | Q2

Nach dem Essen sahen wir uns zunächst die Gleise und Trümmer an und fuhren dann zu einem Museum in einem Franziskanerkloster. Ich war fasziniert von den ungefähr 300 Gemälden, welche alle von einer ehemals in Auschwitz inhaftierter Person in einem Zeitraum von 16 Jahren gemalt wurden. Auch die vielen kleinen Details, welche man selbst nach Stunden nicht alle entdecken konnte, waren sehr interessant. Das Konzept der Ausstellung, unter einer Kirche aufgebaut zu sein und die Metapher, dass man durch die Bilder die Hölle betritt, beeindruckt mich.

Uns wurde dort eine interessante Frage gestellt: Wie wäre es, über 3 Jahre lang in einem Konzentrationslager eingesperrt zu sein, ohne zu wissen, ob man überlebt oder gleich hingerichtet wird?

Kurz darauf haben wir Auschwitz I besucht. Wir verbrachten etwa 4 Stunden da und sahen dort viele interessante Dinge. Beispielsweise die "Schwarze Wand", die Räume mit den persönlichen Gegenständen der Ermordeten, sowie einen Raum mit den abgeschnittenen Haaren toter Frauen, welche insgesamt ein Volumen von 18 m³ haben.

 

Dustin, 20 Jahre | Q2

Nachdem ich am ersten Tag noch nicht direkt mit der Shoah zu tun hatte, traf sie mich am nächsten Tag umso härter. Nach einem einfachen Frühstück fuhren wir mit dem Bus zu einer der „Judenrampen“ und sahen uns einen der Wagons an, mit denen die Menschen ins Lager deportiert wurden. Danach besuchten wir eine beeindruckende Ausstellung in einer Franziskanerkirche über Marian Kołodziej. Er war polnischer Häftling im Konzentrationslager Auschwitz und überlebte den Nationalsozialismus. Seine Bilder spiegeln das Grauen und den Schrecken des Konzentrationslagers wider, es war für mich ein prägendes Erlebnis, die Bilder zu sehen. Es ist ein sehr bedrückendes Gefühl in dieser Ausstellung zu sein, die auf den Betrachter zugeschnitten ist.

Nach einem kleinen Mittagsimbiss ging es für uns in das Stammlager Auschwitz.

Nach einer strengen Sicherheitskontrolle konnten wir durch einen Tunnel vor das Lagergelände treten. Und wir sahen die berühmte Inschrift "ARBEIT MACHT FREI", es war ganz anders als man es auf Fotos oder in einem Dokumentarfilm sieht, es war real und es sollte noch viel realer werden. Auf dem Gelände des Lagers zu stehen, wo so viele Menschen gequält und ermordet wurden, machte mich gefühllos, ich fühlte keine Trauer, keine Wut, keinen Hass. Es war einfach intensiv und machte fassungslos, eine Emotion, die für mich keinen bekannten Namen hat. Besonders real wurden die Verbrechen, als wir die Haare von tausenden von Menschen sahen, es war eine riesige Masse von Haaren, jedes war einmal auf einem Kopf. Diese Masse an Haaren und dann vor allem, dass immer wieder einzelne Haare herausstachen, zeigte, wie hier Menschen mit völliger Gleichgültigkeit industriell ermordet wurden. Das ist unfassbar.

Besonders beeindruckt hat mich auch die Nachzeichnung von Zeichnungen jüdischer Kinder aus dem Zweiten Weltkrieg: Kinder malten Panzer, Bombenangriffe, Hinrichtungen. Es zeigte, wie allgegenwärtig und für mich heute unverständlich und schrecklich die Welt für diese Kinder war. Auch die Folterzellen und der Hinrichtungsplatz zeigten mir die Schrecken der damaligen Zeit. Zuletzt gingen wir in die Gaskammer des Konzentrationslagers, das war für mich angreifend real zu wissen, dass dort tausende Menschen ermordet wurden, unverständlich wie man so etwas unterstützen konnte. Es war ein Tag, den ich nie vergessen werde.

 

Elias, 17 Jahre | Q1

Nach dem Frühstück ging es relativ zügig direkt zu einer Kunstausstellung eines Überlebenden des KL Auschwitz, Marian Kołodziej. Dieser hat erst viele Jahre nach seiner Befreiung angefangen, über seine Erfahrungen in Auschwitz in Form von Bildern zu berichten.

Durch die Ausstellung geführt wurden wir von Pater Marek, einem Franziskaner.

Einige der Bilder haben mich besonders getroffen, da ich auch einen polnisch-religiösen Hintergrund habe. 

Den gesamten Nachmittag haben wir dann in der Gedenkstätte Auschwitz verbracht, auf dem ehemaligen Lagergelände Auschwitz I.

Die Eindrücke waren durch und durch intensiv und emotional. 

Stark in Erinnerung geblieben sind mir die Ausstellung von Kinderkleidung und Prothesen/Krücken, die schwarze Wand, der Stehbunker und Propagandareden der ranghohen Nazis.

Meine Gedanken waren nach diesen Begegnungen sehr eingenommen und es dauerte eine Weile, bis ich wieder an andere Dinge denken konnte.

Den Tag abgeschlossen hat wieder eine Reflektionsrunde.

 

Gabriel, 17 Jahre | Q1

„Labyrinthe“ von Marian Kołodziej im Franziskanerkloster (Harmęże)

Als wir heute in der Gedenkstätte waren, da fühlte ich mich so losgelöst von dem, was dort passiert ist und ich konnte nicht die Emotionen aufbringen, die eigentlich zu erwarten wären, wenn man an so einem Ort der Grausamkeit steht. 

Allerdings bekam mich ständig eine Gänsehaut, als ich die Berge von Haaren und die Kinderkleidung gesehen habe, und es überkam mich auch einen Ekel darüber, was Menschen anderen Menschen antun können. 

Dort war auch eine Ausstellung, welche Videos von dem früheren Leben jüdischer Menschen zeigte. Dies war einfach ein intensiver Moment - und obwohl man das im Grunde ja auch schon wußte, konnte man nachvollziehen, dass all diese Menschen genau wie ich und andere Menschen auch ein schönes und glückliches Leben kannten und ihnen dies einfach genommen wurde. 

Eine Etage höher wurden dann Videos und Tonaufnahmen der Propaganda des NS- Regimes gezeigt. Das war ein so starker Kontrast zu dem, was man unten gesehen hat. 

Ich spürte plötzlich eine so starke Wut auf diese Menschen und auf das, was passiert ist

und dass man es nicht mehr ändern kann, sondern alles, was man tun kann, ist, sich zu erinnern. 

 

Sarah, 18 Jahre | Q2

Nach Beginn des zweiten Tages und einem ausgewogenen Frühstück fuhren wir gegen 9:20 zur ehmaligen „Judenrampe“. Aus unserem Bus heraus sah man aus der Ferne die  ehemaligen Baracken von Auschwitz-Birkenau sowie Gebäude, in denen damals 

Lebensmittelverarbeitung - zum Beispiel im Kartoffellager - durch Häftlinge stattfand.

Kurz danach besuchten wir eine Kunstausstellung von dem ehemaligen Auswitzhäftling und Künstler Marian Kołodziej. Hier wurde das Grauen im Lager dargestellt, ebenso die Gottesfrage in künstlerischer Form ("Wo war Gott im KZ…?“). Die Ausstellung beinhaltete um die 267 Werke, welche in einer vom Künstler so festgelegten Anordnung im Original and den Wänden und Decken hingen.

Nach der Rückkehr zum Hotel und einem Mittagessen besuchten wir das ehemalige Stammlager Auschwitz I mit einer ca. vierstündigen Führung. Nach Betreten des Lagers überkam mich selbst eine Druckwelle an negativen Emotionen. Man erkannte während der gesamten Führung Orte wieder, sei es aus Fotos oder durch Erzählungen. Orte des Grauens wurden Realität.

Während der Tour besuchten wir die einzelnen separaten Ausstellungen in den ehemaligen Baracken, darunter Ausstellungen vom Hab und Gut der Häftlinge (Gepäck, Brillen, Prothesen, Korsetts, Schuhe, Brillen, Kleidung als auch menschliches Haar).

Wir besichtigten auch den Block 11 mit den Bunkerzellen und die ehemalige Gaskammer inkl. Krematorium.

 

Kira, 14 Jahre | Klasse 9.6

Mein Tag heute war sehr seltsam. Ich stand heute um 5:50 Uhr auf, machte mich fertig und wartete auf meine Freunde. Um 7:50 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Frühstück. Nach dem Frühstück stiegen wir in den Bus und fuhren los. Nach einigen Minuten hielten wir an einigen Ruinen an - den Ruinen der Kartoffellager an der Judenrampe, wo weibliche Häftlinge u.a. Kartoffeln schälen mussten.

Im Anschluss fuhren wir zu einer Kunstausstellung von Marian Kołodziej, einem Überlebenden von Auschwitz. Pater Marek aus dem Franziskanerkloster führte uns durch die Ausstellung.

Die Bilder von Marian Kołodziej waren inhaltlich sehr grausam, aber ästhetisch schön dargestellt. Der Künstler war durch die Bibel und von anderen Künstlern beeinflusst und stellte seine Erfahrungen und seine Erinnerungen im Lager durch diese Inspirationen da. Ein Bild, das mich sehr an sich gebunden hat, war das Bild mit Marian Kołodziej selbst. Er lag auf einem Tisch und kritzelte viele Zahlen auf das Holz. Im Hintergrund sah man den jüngeren Marian, der den alten Marian am Gelenk hielt, um die Zahlen weiter zu kritzeln. Durch das Bild konnte ich Folgendes interpretieren: Marian Kołodziej hielt sich für schuldig, dass er den anderen Menschen in Auschwitz nicht helfen konnte. Er schwor ein Eid an sich selbst, dass er seine „Schulden“ ausgleichen würde, indem er viele einzelne Person, die im Lager gefangen waren, zeichnete oder deren Nummer erwähnte. Er wollte als ein Überlebender dafür sorgen, dass man sich an die Zeit und and die Personen, die in Auschwitz starben, erinnerte. Und dies ist die Interpretation nur von einem Bild - und es gab so viele von ihnen!

Bis jetzt kann ich meine Gefühle oder Gedanken kaum in Worte fassen. Diese ganzen Geschichten in den Bildern sind zu viel auf einmal und es wird eine Weile dauern, bis ich das Ganze verarbeitet habe. Aber ich wollte auch die Bilder nicht vergessen - deswegen fotografierte ich die Bilder, die herausstechen und kaufte mir schließlich noch dazu ein Fotoalbum mit Erklärungen. 

Später mussten wir auch schon los zum Mittagessen. Direkt im Anschluss gingen wir zum Stammlager Auschwitz.   

Meine ersten Eindrücke vom Stammlager waren sehr normal. Ich konnte mich nicht in die Lage der Gefangenen versetzen. Als wir durch das Lager gingen, kamen wir zu einer Ausstellung, wo Kinderkleidung von den damaligen Häftlingskindern gezeigt wurden und mir wurde klar, wie ernst das ist. Ab dem Moment fühlte ich mich sehr traurig; meine Gefühle waren oder sind aber zu kompliziert, um sie zu erzählen. 

Durch diese Erfahrung wurde mir aber auch klar, was für ein Glück ich habe. Ich habe warmes Essen, eine Wohnung, keine Todesangst und habe eine Vorstellung von meiner Zukunft. Ich schäme mich für die Zeiten, wo ich meinen luxuriösen Zustand nicht zu schätzen wusste. Von nun an will ich diese Erfahrung nutzen, um mich daran zu erinnern, mich immer glücklich zu schätzen und dafür sorgen, das ich Niemandem was antue oder verletze.

 

Lara, 17 Jahre | EF2

Am zweiten Tag sind wir als erstes in die Kunstaustellung von Marian Kołodziej gegangen, die mir sehr nah gegangen ist. Obwohl ich nicht wirklich viel mit Kunst anfangen kann, waren die Bilder selbst für mich sehr eindrucksvoll. Ich kann zwar niemals nachempfinden, was für ein Leid hinter den Bildern versteckt ist, jedoch ist mir mit ihnen noch bewusster geworden, an was für einem Ort ich mich gerade befinde. Außerdem habe ich schon viele Dokumentationen und Filme über dieses Thema gesehen, aber in diesen Bildern stecken für mich viel mehr Emotionen und die Lage der Gefangenen wird viel mehr zum Ausdruck gebracht. 

Am Nachmittag sind wir dann in das Stammlager Auschwitz gegangen. Am Anfang war ich emotional sehr bedrückt und hätte auch weinen können, weil ich realisiert habe, an was für einem Ort ich gerade bin. Wir haben immer mehr und mehr Informationen bekommen und einem gewissen Zeitpunkt hatte man gar keinen Platz mehr für Emotionen, weil es so viel Input auf einmal war. Aus den Informationen über den Ort und die Gegebenheiten, in denen die Häftlinge dort leben mussten, einen klaren Gedanken zu fassen, war für mich sehr schwer, da es einfach nicht möglich ist, sich in diese Situation, in der sich die Gefangenen befanden, hineinzuversetzen. Für mich war es sehr beeindruckend zu hören, wie viele Häftlinge jeden Tag um ihr Überleben gekämpft haben, obwohl sie so ein grausames Leben dort führen mussten - und trotzdem noch die Kraft hatten, einen Lebenswillen zu haben. 

 

Hannah, 18 Jahre | Q2

Nach dem Frühstück haben wir den heutigen Tag mit einer kleinen Exkursion zu der „Judenrampe“ gemacht. Dort haben wir zwei originale Wagons aus der damaligen Zeit vorgefunden. Zudem liegen schräg gegenüber der Wagons die ehemaligen Lagerstätten für landwirtschaftliche Produkte, in denen weibliche Häftlinge arbeiten mussten.

Außerdem waren wir in einer Kunstaustellung, welche sich im Keller des Franziskanerklosters bei Harmęże befindet.

Die Ausstellung fand ich sehr erschreckend, allerdings auch sehr beeindruckend, vor allem, weil die komplette Ausstellung nur von einem Künstler innerhalb von 16 Jahren erstellt wurde. Dieser war ein nicht jüdischer, aber polnischer überlebender Häftling, der seine Gefühle und grausamenen Erfahrungen mit Bildern versucht hat auszudrücken und zu verarbeiten.

Interessant dabei fand ich den Fakt, dass er vor seiner Kunst 50 Jahre über seine Erlebnisse im KZ geschwiegen hat. Vor allem die Augen der dargestellten Häftlinge wurden von ihm in besonderer Form gezeichnet.

Viele Bilder wurden nicht mit den Nägeln an den Rändern des Blattes befestigt, sondern stachen absichtlich durch die gezeichneten Menschen.

Ich hatte schon ein sehr mulmiges Gefühl, welches mit viel Trauer und Wut verbunden war. Darüber hinaus waren wir im Stammlager von Ausschwitz, was bei mir sehr viele Emotionen hervorgerufen und zum Nachdenken angeregt hat.

Besonders heftig fand ich dort die ausgestellten Gegenstände - Haare, Kleidung, Prothesen etc., die von den damaligen Häftlingen des KZ stammten.  Dort konnte ich erst richtig realisieren, dass es nicht einfach eine Geschichte ist, die immer wieder erzählt wird, sondern dass die schrecklichen Taten und Gedanken wirklich passiert sind. Auch der Bereich, in dem es um die Kinder die in dem KZ geht, ging mir besonders nah: In einem Bereich waren viele kleine Zeichnungen, die von Kindern an die Wände gemalt wurden, die oft grausame Inhalte beschrieben.

Der Tag war sehr interessant und ich habe viele neue Dinge gelernt, die ich vorher noch nicht wusste. Aber es war auch sehr, sehr viel und wir durften alle viele beängstigende und erschreckende Räume und Orte der damaligen Zeit sehen.

 

Emma, 16 Jahre | EF4

Tag 3 | "Eine Welt hinter Stacheldraht" - Workshop und Birkenau (Auschwitz II)

Der Tag heute hat mit einem Workshop gestartet. Dort wurden wir in 6 Gruppen eingeteilt und jede Gruppe hat einen anderen Begriff bekommen. Zu diesem Begriff haben wir alle eine kleine Präsentation gemacht mit Materialien, die uns zur Verfügung gestellt wurden.

In unserer Gruppe hatten wir den Begriff "Moral". Unter anderem haben wir z.B. darüber geredet, dass zwar vieles für die Menschen moralisch nicht in Ordnung war, sie aber meist bewusst falsch gehandelt haben, um sich selbst zu schützen.

Darüber hinaus waren wir heute im KL Auschwitz-Birkenau; dies ist das größte der drei Lagergelände.

Dort haben wir sehr viele Dinge sehen dürfen und neue interessante Fakten erfahren.

Besonders hängen geblieben ist mir, dass wir am Anfang in den Turm über dem Eingangstor gehen durften. Die Aussicht war erschreckend, da man von dort schon einen riesigen Teil des Geländes sehen konnte.

Im Anschluss haben wir eine Führung über das komplette Gelände von Auschwitz Birkenau gemacht.

Außerdem fand ich die neue Information, dass die "schöne Bestie von Auschwitz" (Irma Grese) die Beine gebärender Frauen zugedrückt hat, um den Frauen Schmerzen und Leid zuzufügen besonders erschreckend.

Außerdem hatten wir einen schönen Abschluss, da wir eine Zeremonie zum Abschluss gemacht haben.

Dafür hat jeder seine Gedanken, Gefühle etc. zu Auschwitz aufgeschrieben und anschließend die Zettel in ein Körbchen gegeben. Daraufhin hat jeder einen Zettel gezogen und diesen vorgelesen. Zudem durfte jeder einen Stein um Kerzen herum legen.

Steine sind ein alter Brauch im Judentum, da diese im Gegensatz zu Blumen oder Kerzen für immer erhalten bleiben. Die allgemeine Atmosphäre habe ich als schön aber auch sehr emotional empfunden.

 

Emma, 16 Jahre | EF4

Heute haben wir nach dem Frühstück einen Workshop zum Thema "Leben im Auschwitz" gehabt.

Bei diesem Workshop habe ich trotz des vielen Vorwissens, was ich habe, etwas neues gelernt und mehr zu dem Thema heraus gefunden.

Nach dem Workshop sind wir dann wieder in das Hotel gegangen und haben zu Mittag gegessen. Nach dem Mittag konnten wir uns noch etwas ausruhen und haben uns währen dessen auch gleichzeitig auf den Besuch in Birkenau mit einer Doku ("Ein Tag in Auschwitz") vorbereitet.

Nach dieser kurzen Pause sind wir dann zur Gedenkstätte Birkenau gefahren. Dort angekommen begann auch schon unsere Führung im Eingangsbereich. Von dort aus sind wir dann auch weiter gegangen und haben uns eine Baracke, einen Waschraum, das große Mahnmal und das daneben liegende Krematorium 2 angeschaut.

Daraufhin sind wir dann weiter zum Bereich "Kanada II" und kurz an Krematorium 4 vorbeigekommen, bevor wir dann dort eine Verabschiedung durchgeführt haben und von da aus dann noch in den Block 16a im Frauenlager gegangen sind.

 

Im Allgemeinen war dieser 4-stündige Besuch eine sehr interessante Sache, bei der man nicht nur vieles, noch unbekanntes lernen konnte, sondern sich selber mal ein Bild machen konnte, wie groß doch eigentlich dieses Lager ist und wie viele Menschen dort leiden mussten. Persönlich fand ich jedoch die Geschichte von Block 16a und dem Krematorium 4 sehr mitreißend, weil ich davon noch nichts wusste.

 

Angelique, 16 Jahre | EF4

Das Programm des heutigen Tages startete mit einem Workshop in der Gedenkstätte am Stammlager. Der Workshop behandelte den Lageralltag eines Häftlings in den Aspekten Solidarität, Moral, Mut, Hunger, Demütigung und Einsamkeit. 

Wir wurden in Gruppen eingeteilt und behandelten jeweils die Themen, indem wir Texte von Inhaftierten lasen und uns darüber austauschten. 

Ich war in der Gruppe "Solidarität". Im Lager war es sehr schwer, solidarisch zu sein.

Den anderen helfen konnte man nämlich nur, wenn man selber genug hatte.

Den Nachmittag haben wir in Birkenau verbracht. Das kalte und nasse Wetter hat die Stimmung passend untermalt. Das Lagergelände ist nicht so dicht bebaut wie das Stammlager, weswegen wir lange Wege gehen mussten.

Wir haben eine kleine Abschieds- und Gedenkzeremonie abgehalten um Respekt zu zeigen.

Der letzte Halt auf dem Lager war eine Kinderbaracke.  Dort haben wir von einer besonders grausamen Aufseherin gehört. 

Mir ist besonders im Kopf steckengeblieben, dass sie gebärenden Müttern die Beine zusammengeschnürt hat. Von diesen abartigen und grausamen Bildern war ich schockiert.

Im Buchladen habe ich ein Buch zum Thema des Christlichen Lebens in Auschwitz gekauft. Das Thema sagt mir sehr zu und ich freue mich schon darauf, mehr daraus zu lesen.

 

Gabriel, 17 Jahre | Q1

Der heutige Tag war der, was die Informationsfülle betrifft, intensivste. Wir nahmen zusammen mit unseren Guides vom IBB an einer umfangreichen Führung über das Gelände von Birkenau teil. Uns wurden beispielsweise der Platz an dem die neu angekommenen Häftlinge selektiert wurden gezeigt, die Häftlingsbaracken, die zerstörten Gaskammern und vieles mehr. Ich glaube ich spreche für Alle wenn ich sage, dass es für uns schlecht möglich ist, vollständig zu begreifen, was an diesem Ort alles passiert ist, so surreal ist es. Einen unmittelbaren direkten Eindruck zu bekommen an dem Ort an dem so grausame Dinge passiert sind, ist viel lehrreicher als alles andere bezüglich des Themas. Ich kann diese Fahrt jedem nur empfehlen. Deswegen ist es umso wichtiger Gedenkarbeit zu leisten und aus der Geschichte zu lernen damit sich das niemals wiederholt.

 

Aydin, 17 Jahre | EF1

Heute stand die Besichtigung von Auschwitz-Birkenau an. Passend zum Thema war das Wetter nebelig und kalt. Die Stimmung war entsprechend bedrückt aber es hat sehr zum Nachdenken angeregt. Wie haben die Menschen es bei solchen Temperaturen ausgehalten? Wie haben sie es allgemein unter solchen Umständen ausgehalten?

Ich habe mich mit dem Gedanken beschäftigt, ob es nicht besser wäre, wenn man den direkten Weg in den Tod nehmen musste.

Ich habe auch gedacht, dass genau auf diesem Boden Menschen standen, die umgebracht wurden. Das gab mir das Gefühl mit ihnen verbunden zu sein. Als ob wir leben würden, nur parallel und unter Umständen, die nicht hätten verschiedener sein können.

 

Lana, 19 Jahre | Q2

Der Tag begann um 8:30 Uhr mit dem Frühstück. Nach dem Frühstück hatten wir einen Workshop in dem es um die Themen Moral, Solidarität, Mut, Hunger, Demütigung und Einsamkeit ging. Um 12 Uhr war wieder Mittagessen und danach ging es zu Auschwitz Birkenau.

Wir schauten uns die Baracken in denen die Häftlingen lebten, die Sanitäranlagen und die Rampe an. An der Rampe sind die Häftlinge in den Wagons angekommen, wurden selektiert und in 'arbeitsfähig' und 'nicht arbeitsfähig' unterteilt. Danach schauten wir uns ein errichtetes Denkmal an und das Krematorium in dem die Vergasungen stattgefunden haben. Die Häftlinge wurden von der Rampe in Richtung Krematorium gescheucht und unterirdisch in gestellte Duschanlagen gepackt. Überirdisch wurde das Giftgas Zyklon B durch 4 Öffnungen geschüttet, was den Tod herbeiführte. Das Krematorium war direkt nebenan, wodurch die Leichen direkt verbrannt wurden. Danach schauten wir uns den Lagerbereich "Kanada" an, wo wir eine Verabschiedungszeremonie abhielten. Jeder hatte zuvor auf einen Zettel Gedanken oder Dinge geschrieben, die ihn berührten. In einem Kreis las jeder einen Text vor und legte in einem Kreis um 3 Kerzen einen Stein. Als letztes besuchten wir die Frauenbaracken. Dann ging es wieder zum Hotel.

 

Merel, 17 Jahre | EF3

Als erstes haben wir uns heute nach dem Frühstück noch mal auf den Weg in Richtung Gedenkstätte Auschwitz gemacht und dort an einem Workshop teilgenommen. Dort haben wir uns in Gruppenarbeit mit den allgemeinen Gefühlen und Eindrücken der Gefangenen beschäftigt. 

Nach dem Mittagessen sind wir nach Auschwitz-Birkenau gefahren. Dort wurden wir von Theresa über das Lagergelände geführt. 

Das eindrücklichste an Birkenau ist, dass die industrielle Vernichtung sichtbar wird. Die akkuraten und umzäunten Bereiche im Lager und die Stockbetten zeigen das sehr deutlich. 

Dennoch konnte ich all dies nicht richtig begreifen und realisieren. Es ist alle emotional fast komplett an mir vorbeigezogen. 

Gegen Ende der Führung haben wir noch ein kleines Abschiedsritual abgehalten, wo wir anonym unsere Gedanken um diesen Ort geteilt haben. 

Zum Schluss waren wir alle sehr kaputt und durchgefroren. Es ist für mich nicht vorstellbar, wie es den Gefangenen in diesen Situationen gehen musste.

 

Lina, 16 Jahre | EF1

Ich kann den heutigen Tag nicht in Worten fassen.

Es war sehr informationsreich aber auch sehr erschreckend, was ich heute lernte und sah. 

Mein Tag begann um 6:30 Uhr. Ich machte mich frisch und wie immer ging ich runter zum Frühstück und aß was Leckeres. Leider machte ich aber den Fehler, dass ich heute zu viel Nutella aß. Mir ging es danach echt übel, aber als ich mich bisschen erholte, fühlte ich mich wieder fit. 

Nach dem Frühstück, gingen wir zu einem Workshop, der neben dem Stammlager stattfand. In dem Workshop teilten wir uns in 6 Gruppen auf, jede Gruppe bekam einen Begriff und musste ihn erläutern. Meine Gruppe bekam den Begriff 'Solidarität' und wir bekamen dazu noch ein Blatt mit Informationen zu dem Begriff. Den Workshop an sich fand ich jetzt nicht so grandios, aber es war trotzdem nett. Leider bin ich im Workshop fast zweimal eingeschlafen, weil die Frau, die das leitete, sehr sanft und leise sprach. Ansonsten war es ganz okay.

Danach hatten wir Mittagessen und anschließend schaute ich eine Dokumentation über Birkenau mit Emma und Lina. Die Dokumentation war sehr grausam und traurig, da waren zwei Zeitzeugen, die über deren Erfahrung im Birkenau sprachen und es brach mir das Herz zuzuhören, was sie alles erlebten.

Direkt nach der Dokumentation fuhren wir auch los nach Birkenau. Als ich da zum ersten Mal vor dem großen Eingang stand, war ich sprachlos und fühlte mich auch irgendwie seltsam. Mir ging der Gedanke nicht aus dem Kopf, wie die Zeitzeugen aus der Dokumentation da lebten. An jedem Ort an dem ich war, stellte ich mir die Szenarios vor, wie die Häftlinge dort lebten und immer kam ich zu dem Schluss, dass ich mir das nicht so richtig vorstellen kann. 

Weiterhin fürchtete ich, dass ich zu emotionslos bin. Ich konnte nichts fühlen, auch als die grausamen Geschichten erzählt wurden, kamen bei mir keine Tränen raus. Deswegen nutzte ich die Zeit, um eine Videoaufnahme zu machen, um zu dokumentieren, was ich im Nachhinein mir anschauen könnte. 

Unsere Führung ging weiter und wir machten uns auf den Weg zum Denkmal. Das Denkmal betonte nochmal dass in Birkenau über eine Million Menschen ums Leben kamen, was sehr erschreckend ist. Daraufhin gingen wir durch die Wälder zu den "Kanada 2" Baracken. Dort erfuhren wir viel über die Häftlinge, wie sie versuchten sich gegenseitig zu helfen und zusammen Pläne schmiedeten. Dennoch starben die meisten. Als nächstes hielten wir eine Zeremonie ab, wo jede Person vorlesen musste, was auf einer Karte stand, die sie gezogen hatte. Daraufhin legte die Person einen weißen Stein um drei Laternen. Die Zeremonie war schön und wir schwiegen für eine Minute für die Toten. Niemand sprach. Aber die Stille war sehr laut.

Zum Schluss besuchten wir die Frauen und Kinder Baracken und ganz am Ende kaufte ich mir zwei Bücher über Birkenau.

 

Lara, 17 Jahre | EF2

Am vorletzten Tag heißt es für uns, Oświęcim zu verlassen und uns auf den Weg nach Krakau zu machen. Doch vorher stand noch ein Zeitzeugengespräch auf dem Programm. Die Zeitzeugin wurde 1943 im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau geboren, ihre Mutter war dort inhaftiert und brachte sie dort zur Welt. Sie schilderte die Geschichte ihrer Mutter und wie es ihr im Konzentrationslager erging. Es ist eine erschütternde Geschichte, die ich gehört habe. Und eine Geschichte von Gewalt gegen Frauen. Aber auch von einem Rest Menschlichkeit bei der Hebamme, die das Kind nicht tötete.

Aber dann war es Zeit, nach Krakau zu fahren. Dort wurden wir in einem Hotel im Stadtteil Kasimierz untergebracht. Wir gingen gleich in ein Restaurant zum Essen und danach wurden wir durch Kasimierz geführt. Wir besichtigten eine schöne, aber kleine Synagoge und einen alten jüdischen Friedhof. Viele andere Synagogen konnten wir von außen sehen. Wir konnten auch andere Aspekte des Viertels betrachten, wie zum Beispiel einen Marktplatz und einen Drehort des bekannten Films „Schindlers Liste“. Die Führung hat mir gezeigt, wie lebendig das Leben der Jüdinnnen:Juden war, bevor die Nationalsozialisten es mit ihrem eliminatorischen Antisemitismus ausgelöscht haben, aber auch, wie wir es wieder aufgebaut haben. Nach der Führung konnten wir Kasimierz auf eigene Faust erkunden. Besonders angetan war ich von einem kleinen Antiquariat mit zum Teil sehr alten Büchern. Zum Abendessen sind wir in ein Restaurant gegangen, wo wir traditionelle jüdische Gerichte gegessen haben. Das Essen war fantastisch und die Musik, die dazu gespielt wurde, war wunderbar. Am Abend haben wir in Vierergruppen Krakau ein bisschen auf eigene Faust erkundet. Wir schafften es bis zur Burg Wawel und erkundeten das nächtliche Krakau.

 

Elias, 17 Jahre | Q1

Der gestrige Tag war eindrucksvoll; Der heutige Tag war unbegreiflich, aber nicht auf eine gute, sondern auf eine grausame Art und Weise. Der Tag begann mit einem Workshop im sogenannten „Theater“, in dem verschiedene Themen behandelt wurden. Ich war in der Gruppe, die sich mit der Moral in Auschwitz beschäftigte. Wir haben anhand von Quellen herausgefunden, dass es in Auschwitz keine allgemeingültige Moral gab, sondern dass sich eine neue Moral entwickelt hat. Diese Feststellung war erhellend und wurde im Verlauf des Tages noch bedeutender. Noch wichtiger war aber die Erkenntnis, dass dieses Dilemma gar nicht erst hätte entstehen dürfen, dass man den Nazis nie diese Macht hätte geben dürfen.

Nach einem kurzen Mittagessen fuhren wir nach Auschwitz-Birkenau. Es war ganz anders als das Stammlager in Auschwitz. Das Stammlager war gemauert, es sah aus wie ein grausames Gefängnis. Aber Birkenau war noch brutaler. Das Wetter spielte mit, es war kalt, windig und diesig. In den Baracken drang die kalte Luft durch jede Öffnung. Ich kann nicht verstehen, wie man damals als Häftling überleben konnte. Und ich konnte verstehen, warum und dass die Lagerinsassen unmoralisch handelten. Birkenau ist brutal. Birkenau ist unmenschlich. Birkenau ist schrecklich, heute und unendlich viel mehr damals. Und es ist schwer, einen Namen für die Emotionen zu finden, die ich empfand. Entsetzen trifft es vielleicht am besten. Als wir auf die Ruinen der Krematorien und Gaskammern zugingen und dann vor dem Wald standen, heulte eine Sirene und ein Hund bellte, es war gruselig und die Kälte verstärkte es noch. In der Nähe der Krematorien und Gaskammern im so genannten "Kanada II" haben wir eine bewegende Abschiedszeremonie durchgeführt, bei der wir kurze Sätze und Texte auf Zettel geschrieben haben, die dann jemand anderes nach dem Zufallsprinzip vorgelesen hat. Es war eine sehr schöne Verabschiedung, die wir am Ende mit einer Schweigeminute beendeten. Zum Schluss sind wir noch in das Frauenlager in Birkenau gegangen, wo wir das Gebäude besichtigt haben, in dem die Kinder untergebracht waren. Birkenau zeigt auf brutale Weise, wie weit der biopolitische Rassismus und Antisemitismus der Nationalsozialisten ging und was er bewirkte.

Man kann verstehen, aber niemals begreifen, welche Qualen die Menschen im Konzentrationslager erlitten haben und wie sie von ihren Bewachern der SS gequält wurden. Morgen geht es weiter nach Krakau.

 

Elias, 17 Jahre | Q1

Am dritten Tag sind wir zuerst zu einem Workshop gegangen wo wir uns mit verschieden Wörtern wie Moral, Hunger oder Mut und ihrer Bedeutung im Lager beschäftigt haben. So haben wir gelernt, dass der Hunger mit das größte Leid im Lager war.

Danach sind wir zum Auschwitz Lager Birkenau gefahren. Durch den Vortag war meine Emotionale Ebene zu dem Thema schon der abgestumpft, da ich einfach überfordert war, mit welchen Emotionen ich diesem Ort überhaupt gegenübertreten sollte. Dadurch habe ich die Informationen einfach nur noch aufgenommen, jedoch ist mir eine Sache ganz klar geworden die auch im heutigen Leben noch sehr viel ausmachen kann: Jede noch so kleine Entscheidung, kann große Nachfolgen, egal ob gut oder schlecht haben. Für die Häftlinge war es teilweise für das Überleben entscheidend, ob die SS-Männer einen guten oder schlechten Tag haben, weil so ihre Entscheidungen beeinflusst wurden.

 

Hannah, 18 Jahre | Q2

Der Tag begann mit einem Zeitzeugengespräch. Die Dame ist in Auschwitz Birkenau geboren worden und hat ihre Geschichte von ihrer Mutter erzählt bekommen. Das Gespräch hat uns nochmal mehr Einsicht gegeben. Die Frau sprach polnisch, weswegen ihre Aussagen zwischendrin immer übersetzt wurden. Am Ende konnten wir auch eigene Fragen stellen. Da ich auch polnisch spreche, hatte ich die Möglichkeit, sie in ihrer Muttersprache zu fragen, wann und wie die Neugeborenen getauft wurden. Sie hat sich sehr darüber gefreut, eine Frage auf polnisch zu hören und hat die Frage beantwortet: Im Lager gab es eine inhaftierte Hebamme, Stanisława Leszczyńska, die über 3000 Mütter im Lager bei der Geburt begleitete. Sie hat die Kinder direkt nach der Geburt mit Wasser getauft. Die Katholische Kirche sieht vor, dass man das ohne jegliche spirituelle Ausbildung in Notsituationen machen darf. Mich hat dieses Bild so hart getroffen, dass ich ein paar Tränen verlor.

Im Ganzen ist das Zeitzeugengespräch sehr gut verlaufen und es war eine einmalige Chance, dieses mitzuerleben.

Später fuhren wir mit dem Bus nach Krakau ins Viertel "Kazimierz", das ehemalige Jüdische Viertel. Dort bekamen wir eine Stadtführung. Wir besuchten eine Synagoge und einen Drehort vom Film "Schindlers Liste". Nach einer Freizeiteinheit, die viele von uns zur eigenständigen Erkundung nutzten, aßen wir abends in einem Restaurant nach jüdischen Rezepten mit live Klezmer Musik. Ebenfalls eine einmalige Erfahrung, die mir sehr gefallen hat. 

Den letzten Abend gemeinsam auf der Fahrt verbrachten wir zum Teil noch draußen und später bis zur Schlafenszeit zusammen drinnen.

 

Gabriel, 17 Jahre | Q1 

Heute hat unser Tag etwas später begonnen als sonst und zwar um 08:30 Uhr. Um 09:45 Uhr sind wir losgelaufen zu dem Theaterhaus des Geländes und haben dort in einem Workshop über Solidarität, Mut, Moral, Demütigung, Einsamkeit und Hunger im Lager recherchiert, das war sehr spannend.

Nach dem Mittagessen sind wir um 13:30 Uhr zum Gelände Auschwitz-Birkenau gefahren und nach dem gestrigen Tag dachte ich, ich wäre "vorbereitet" gewesen, aber das Gefühl von Emotionslosigkeit und gleichzeitiger Verzweiflung hat mich nicht verlassen. Wir haben uns vor der Studienfahrt mehrere Tage viele Stunden vorbereitet (wofür ich dankbar bin) und trotzdem habe ich das Gefühl ich weiß nichts. Dank Theresa habe ich viel mehr der Geschichte begriffen und wahrgenommen.

Als wir über das Gelände gelaufen sind und die "Betten" der Häftlinge gesehen haben, wurde mir erneut klar, dass die Menschen permanent gefoltert wurden, selbst in der Nacht. Es ist gruselig, was ein Mensch einem anderen Menschen durch Machtmissbrauch antun kann. Wenn man die Barracken sieht und dazu die Geschichten hört, hatte ich zumindest das Gefühl ich wäre nur eine Hülle die da steht und nicht ich, Emilia. Deswegen bin ich sehr dankbar für die Zeremonie die wir, nur durch das Engagement von Renata und Theresa, auf dem Gelände in einem ruhigen Teil machen konnten. Jana, Emma, Kira und ich haben mit Hilfe der beiden uns etwas ausgedacht, wie wir uns am besten von diesem Ort verabschieden können. Jeder unserer Gruppe hat kurz seine Gedanken, Gefühle und alles was man loswerden wollte aufgeschrieben und gemischt, wir haben drei Kerzen in die Mitte gestellt, einen Kreis gebildet und Steine verteilt. Dann hat jeder einen zufälligen Zettel gezogen, vorgelesen und seinen Stein an die Kerzen gelegt. Es war still, neblig und man konnte nur sich selbst atmen hören. Ich muss sagen obwohl es etwas gruselig war, durch die Kälte und den Nebel, war das eine sehr schöne Zeremonie.

Langsam sind wir wieder zurück gegangen und sind wieder zurück zum Hotel gefahren. Etwas verspätet kamen wir zum Abendessen, heute gab es Burger! Wie immer gab es am Abend eine Nachbesprechung, welche heute zwar nicht sehr lang war, aber dennoch sehr hilfreich. 

 

Emilia, 16 Jahre | EF3

Um ehrlich zu sein, fällt es mir sehr schwer, diesen Eintrag zu schreiben, denn der Tag in Birkenau lässt sich in meiner Gedankenwelt nicht richtig zuordnen (bezogen auf meine Gefühlslage). Seit dem Besuch des Stammlagers fühle ich eine Leere, welche auch heute durchgehend anhielt. Wir besuchten nach dem Frühstück einen Workshop im Alten Theater des Stammlagers. Dabei arbeiteten wir in kleinen Gruppen an verschiedenen Themen (darunter Mut, Hunger, Demütigung, Moral usw..).

Nach erneuter Ankunft im Hotel ging es auch schon für uns in den Reisebus, welcher uns zur Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau fuhr. Gegen Ende unserer 4-stündigen Führung veranstalteten wir eine kleine Abschlusszeremonie.

 

Kira, 14 Jahre | Klasse 9.6

Heute haben wir zuerst ein Workshop gemacht. Dort haben wir alles rund um das einzelne Individuum gelernt. Wie sich Häftlinge möglicherweise gefühlt haben und wie sie in bestimmten Situationen handeln mussten. Wir haben uns die Themen Moral, Hunger, Demütigung, Einsamkeit, Solidarität und Mut vorgenommen. Es war ein sehr toller Workshop, da einem annähernd klar wurde, wie unfassbar schrecklich das Leben im KZ war. 

Am Vormittag waren wir dann in Auschwitz-Birkenau. Es war unfassbar. Ich persönlich habe die Größe des Lagers völlig unterschätzt. Mir war zwar klar, dass es unfassbar groß ist aber da mittendrin zu stehen und entlang der Zäune zu schauen war ein Gefühl, welches man nicht beschreiben kann. Das lag vor allem an dem Nebel. Man stand da und konnte kein Ende sehen. Wir haben dort wieder eine Führung von einer unserer Begleitpersonen bekommen. Sie konnte uns viel über einzelne Gefangene erzählen und die Umstände, unter denen die Gefangenen leben mussten. Wir haben uns all die verschiedenen Baracken angeschaut. 

Während der ersten Hälfte der Führung wusste ich selber nicht so ganz, wie ich meine Gefühle einordnen soll. Was ich persönlich am berührtesten fand war der Teil des Geländes welches abgesperrt war und wo viele kleinere Teiche und Grabsteine standen. Es hat mich sehr mitgenommen, da uns erzählt wurde, dass dort die meiste Asche verstreut wurde und dort auch viele, viele Menschen erschossen wurden. Das hat mich so mitgenommen, da jeder dieser Häftlinge ein vernünftiges Grab verdient hätte - aus Respekt für den Verstorbene aber genauso für die Angehörigen. Das Grab ist das, was übrig bleibt und die jeweiligen Personen in einer Art repräsentiert mit Geburtsdatum, vollen Namen und Sterbedatum. Ich stelle mir das unfassbar schrecklich vor an einem Grab zu stehen, wo du noch nicht mal sicher sein kannst, ob die Person, um die du trauert, überhaupt da liegt. Es ist für mich unbegreiflich wie man die Verstorbenen, die geliebt wurden, so behandeln kann, nach allem, was passiert ist.

Ich habe unfassbaren Respekt für all die, die dort geliebte Menschen verloren haben aber auch für die, die dort ihr Leben verloren haben. Je mehr man darüber lernt, umso weniger versteht man diese unfassbar grausamen Taten. Man kann sich einfach nicht in deren Lage hineinversetzten und das fühlen, was sie gefühlt haben. Man darf das, was passiert ist niemals vergessen!

 

Charlotte, 16 Jahre | EF

Tag 4 | Die Zeitzeugin Stefania Wernik & das jüdische Viertel in Krakau

Nach einem sehr schokoladigen Frühstück haben wir noch unsere letzten Sachen zusammen gepackt und anschließend ist eine Zeitzeugin zu uns ins Hotel gekommen. Sie wurde im November 1944 in Auschwitz-Birkenau geboren. Sie hat von den Erzählungen ihrer Mutter berichtet, da sie selbst schon mit 3 Monaten befreit wurde. Trotzdem haftet dieses Trauma ihr noch an. Sie hat es sehr treffend als "Auschwitz-Syndrom" beschrieben. Diese Erlebnisse formen einen Menschen lebenslang, auch wenn dieser nur ein Säugling war. Es hat mich sehr bedrückt, als sie kurz während ihrer Erzählung angefangen hat zu weinen, denn sie war eine so gefasste Person.

Im Anschluss sind wir sofort nach Krakau aufgebrochen. Dort haben wir kurz unsere Koffer auf den Zimmern abgestellt und haben dann eine Führung durch das jüdische Viertel gemacht. Das war sehr interessant, besonders die Besichtigungen der Synagoge und des jüdischen Friedhofs. Dass dieser erhalten geblieben ist liegt daran, dass er während der deutschen Besatzung als Mülldeponie benutzt wurde. Aber dann kam uns irgendwann ein Antiquitätenladen in die Quere und es war mir unmöglich weiter an der Führung teilzunehmen. Danach hatten wir etwas freie Zeit, wo ich noch einmal in den Antiquitätenladen gegangen bin und mir Souvenirs gekauft habe. Zu Abend haben wir im Kletzmer Haus (jiddisch: קלעזמער הויז) gegessen. Das Essen war ganz gut, besonders der Nachtisch. Begleitet wurden wir von einer sehr schönen Live-Klezmermusik. Dann hatten wir noch mehr freie Zeit und dürften in Gruppen Krakau erkunden. Ich bin bis zur Weichsel gegangen und habe mir die Burg Wawel im Dunkeln angesehen. Nach einer kurzen Aufwärmpause im Hotel haben wir noch den abendlichen Flair des jüdischen Viertels genossen.

 

Lina, 16 Jahre | EF1

Heute hatten wir unser Gespräch mit einer Zeitzeugin. Ihre Mutter war Häftling in Birkenau, hat dort ihr Kind zur Welt gebracht und hat es dann geschafft, zu fliehen. Es war unfassbar interessant und berührend zu hören, wie ihre Mutter es geschafft hat aber auch wie sie selber im Nachhinein damit umgeht. Man könnte denken, dass es ihr egal sein könnte, da sie zur dieser Zeit nur ein paar Monate alt war, aber so ist es nicht. Auschwitz bleibt in den Köpfen; egal im welchem Alter man war.

Am Vormittag haben wir uns dann auf den Weg nach Krakau gemacht. Dort haben wir als erstes in einem Restaurant Mittag gegessen und haben danach eine Stadtführung gemacht. Ich finde Krakau ist eine wirklich schöne Stadt. Anschließend hatten wir dann etwas Freizeit und haben dann in einem jüdischen Restaurant zu Abend gegessen und haben uns live Klezmer Musik angehört. Ich fand vor allem die Musik toll, da dort nur ein Mann mit einem Kontrabass, ein anderer Mann mit einem Akkordeon und eine Frau mit einer Geige stand, welche auch manchmal gesungen hat. Ich hatte zuvor noch nie Klezmer Musik gehört, aber mir hat das sehr gefallen.

Abends hatten wir dann ebenfalls nochmal Freizeit. Wir sind dort noch in kleinen Gruppen durch Krakau gelaufen. Das tat einerseits gut, da man zuvor so belastende Tage hatte, die immer voll mit Programm waren, was nicht immer einfach zu verkraften war. Darum tat es einfach gut, einfach so durch eine Stadt zu laufen, ohne an etwas zu denken. Andererseits war es auch sehr schön, da wir in ganz gemischten Gruppen Zeit verbracht haben. Mit Leuten, mit denen man vielleicht vorher nicht so viel zu tun hatte. Abends saßen die meisten von uns alle noch auf einem Zimmer und haben uns darüber unterhalten, was wir gesehen hatten. 

 

Charlotte, 16 Jahre | EF

Nach dem Frühstück und dem Packen der Koffer hatten wir ein Zeitzeugengespräch, welches sich auf die Geschichte einer Frau und ihrer Mutter im KZ Auschwitz bezog. Es war äußerst interessant, dabei zuzuhören.

Danach war es auch schon an der Zeit mit dem Reisebus Richtung Kraków zu fahren. Die Stadt war unglaublich schön, was sich in einer Stadtführung und anschließender Freizeit bestätigte. Es standen überall alte Gebäude im Barockstil was die Atmosphäre deutlich verstärkte. Beim nschließenden Abendessen mit jüdischen Rezepten und Musik gab es einen sehr schönen Abschluss des gesamten Themas.

 

Kira, 14 Jahre | Klasse 9.6

Frühstück war um 7:30 Uhr. Das besondere des Tages war ein Zeitzeuginnengespräch mit einer Überlebenden Auschwitz Birkenaus. Sie wurde 1944 im Lager Birkenau geboren. Die Geschichte erfuhr Sie über Ihre Mutter, die nach Birkenau deportiert wurde, da Sie Lebensmittel geschmuggelt hatte. Es gelang ihr zu fliehen, als ein Brand ausbrach und ihre Mutter nutzte das Getummel um zu fliehen. Ihre Mutter zog sie in einem Körbchen 10km bis zu einem Dorf in dem Sie aufgenommen wurden. Sie schrieb ihrem Mann, welcher kaum glauben konnte, dass sie leben.
Am Ende des Gesprächs konnten wir noch Fragen stellen. Dann ging es in den Bus Richtung Krakau. Angekommen bezogen wir die Zimmer und aßen Mittag in einem jüdischen Restaurant. Darauf folgend hatten wir eine Stadtführung durch das jüdische Viertel. Abendessen gab es wieder in einem jüdischen Restaurant mit musikalischer Begleitung. Danach hatten wir freie Erkundungszeit  um Krakau auf eigene Faust zu erkunden.
Merel, 17 Jahre | EF3

Tag 5 | Abschluss in Krakaus Altstadt

Wie die ganze Woche, begann der Tag mit dem Frühstück. Danach hatten wir wieder eine Führung diesmal aber durch die Altstadt, wo wir uns die Wewelsburg angeschaut haben und über die Geschichte von Krakau informiert wurden. Danach hatten wir noch 2 Stunden Zeit, um die Stadt zu erkunden und Geschenke für unsere Liebsten zu besorgen. Ohne Mittagessen sind wir dann wieder ins Hotel, um unsere Sachen zu holen und Richtung Kattowitz mit dem Bus zu fahren. Dort angekommen haben wir unser Gepäck aufgegeben und sind ins Flugzeug gestiegen und nach Dortmund geflogen. 

 

Merel, 17 Jahre | EF3

Nach dem Frühstück hatten wir eine sehr interessante Führung durch Krakau. Wir sind z.B. zur Burg Wawel gegangen, wo viele der polnischen Könige begraben sind. Außerdem führte unsere Tour durch die Altstadt inklusive Universität, Marienbasilika und dem Rynek-Platz (Übersetetzt "Ring-Platz"). Danach durften wir uns noch selber die Stadt angucken. 

Besonders cool fand ich das traditionelle Trompetenspiel von Feuerwehrleuten vom Kirchturm aus. Dieses erklingt zu jeder vollen Stunde und wird live gespielt. Nach einer ordentlichen Souvenir-Shoppingrunde sind wir wieder zurück zum Hotel.

Dann ging es auch schon wieder zum Flughafen zurück und wir sind mit der Nachtbeleuchtung des Ruhrgebiets wieder gelandet.

 

Lina, 16 Jahre | EF1

Nach dem Frühstück mussten wir unsere Koffer in einer Ecke deponieren und wir hatte direkt eine weitere ca. 2-stündige Führung durch die Altstadt Krakóws, welche nur nochmals verdeutlichte, wie schön und vielseitig Krakow ist. im Anschluss hatten wir noch eine 1-stündige Freizeit, um Souvenirs und weitere Andenken zu kaufen. Danach mussten wir direkt zum Hotel und von dort aus Richtung Flughafen, was leider einige Zeit in Anspruch nahm.

Im Allgemeinen kann ich jedem, der sich mit der Thematik des Nationalsozialismus auseinandersetzen möchte, diese Studienfahrten ans Herz legen. Diese Studienfahrten (sei es nun Buchenwald oder Auschwitz) ermöglichen einen Einblick, der im normalen Unterricht nicht vermittelt werden kann. Abseits dessen lernt man neue Kulturen kennen oder erkundet Städte.

 

Kira, 14 Jahre | Klasse 9.6

Heute ist der letzte Tag. Der Tag hat wieder mal mit einem Frühstück angefangen und dann ging es schon los zu einer zweiten Stadtführung durch die Altstadt. Ich fand die Stadt sehr schön. Vor allem die ganzen alten Häuser und die riesige Kathedrale. Danach hatten wir noch etwas Freizeit und haben uns dann wieder auf den Weg nach Deutschland gemacht.

Man kann diese Fahrt nicht in Worte fassen. Man konnte unglaublich viel lernen in einer Tiefe die man im regulären Geschichtsunterricht nie erreichen kann. Wir haben viel über Auschwitz, die jüdische Kultur aber auch etwas über uns selber gelernt. Es war emotional extrem anstrengend und man weiß, dass man über das, was man gesehen, gehört und gelesen hat, noch viel nachdenken wird und höchst wahrscheinlich die ein oder andere Frage noch in den Kopf kommen wird. Die Fahrt war gefüllt mit tollen und tiefgründigen Gesprächen mit wirklich sehr netten Leuten. 

 

Charlotte, 16 Jahre | EF

Heute war der letzte Tag unserer Studienfahrt.

Der einzige richtige Programmpunkt war eine Stadtführung durch Krakaus Altstadt mit Besuch des Wawels und der Marienkirche. Die Führungen waren durch und durch interessant und die Guides sehr kompetent.

Eine letzte Freizeit, mit Möglichkeit, Mitbringsel und riesige Kuschelgänse zu kaufen war gefolgt von unserer gemeinsamen Abfahrt.

Jetzt gerade sitzen wir im Flieger und lassen die gesamte Woche Revue passieren.

Ich bin sehr zufrieden mit der Studienfahrt.

Ich habe einige neue Eindrücke gesammelt und hoffe, mit diesen in meinem weiteren Leben an der Erinnerungskultur beteiligt zu sein.

 

Gabriel, 17 Jahre | Q1

Der fünfte Tag war gleichzeitig der letzte Tag in Polen. Wir verbrachten den Tag in Krakau. Nach dem Frühstück hatten wir eine Stadtführung durch die Altstadt von Krakau. Zuerst besuchten wir aber die Burg Wawel, für mich war es das zweite Mal. Ich erfuhr viel über die architektonischen Besonderheiten der Burg und ihre Geschichte. Danach haben wir uns Kirchen angeschaut und sind zum ältesten Universitätsgebäude gegangen. Danach ging es zu den Tuchhallen und dem freistehenden Turm des ehemaligen Rathauses. Gleich daneben befindet sich die Marienkirche, eine wunderschöne katholische Kirche mit einer langen Geschichte. Ich konnte sogar die Öffnung des Altars sehen und die Trompeten hören, das war schön. Dann haben wir noch ein bisschen in den Tuchhallen geshoppt, aber ich habe mir nur ein kleines Souvenir in Form einer Tasche gekauft. Danach mussten wir uns beeilen, zurück zum Hotel zu kommen, um zum Flughafen in Kattowitz zu fahren, von wo aus wir wieder nach Dortmund geflogen sind.

 

Elias, 17 Jahre | Q1

Eindrücke aus Krakau

Was bleibt von den intensiven Eindrücken dieser Studienfahrt? Vielleicht, dass auch kleine, uns als unbedeutend erscheinende Situationen im Leben eine große Bedeutung bekommen können, in Worten, in Taten, in Solidaritätsbekundungen, in Empathie, in Mitmenschlichkeit. Vielleicht können wir versuchen, etwas von dem Erlebten vor Ort mit in unseren Alltag zu nehmen und kleine Situationen zu schaffen, die - von vielen Menschen gelebt - etwas viel Größeres bewirken können.

 

Wir bedanken uns bei unseren Begleiterinnen Theresa und Renata, die uns mit viel Feingefühl und fachlich hoch versiert durch die fünf Tage geführt haben. Wir bedanken uns ebenso bei Magdalena, unserem Krakauer Guide und dem Busfahrer Richard, der uns sicher in Polen von Ort zu Ort gefahren hat.

 

Unser besonderer Dank geht auch an die Sparda-Bank Bochum, an die Stadtwerke Bochum, die Firma Remondis und nicht zuletzt den Förderverein unserer Schule für die finanzielle Unterstützung, die diese Studienfahrten erst möglich macht.

 

Wir bedanken uns auch bei einer in hohem Maße interessierten, informierten, sehr gut vorbereiteten, sensiblen wie empathischen Schülergruppe für diese intensive Studienfahrt!